Am 5. Mai 1972 – heute vor genau 50 Jahren – wurde der „Song Of The Wind“ für das vierte Santana-Album „Caravanserai“ aufgenommen. Alle anderen Titel waren längst im Kasten, als die Musiker sich an dieses Stück machten. Es ist die Krönung eines herausragenden Albums.
Shrieve versuchte, im Stil von Jack DeJohnette wie bei „First Light“ mit Freddie Hubbard zu spielen, einem Song, den auch Carlos schätzt. In seinem 8 x 10 Fuß kleinen, schallgedämmten Übungsraum zuhause in der Bay Street feilte er also die Nacht hindurch an einem ausdrucksstarken Spiel. Seine damalige Lebensgefährtin Wendy Haas erklärte ihn für verrückt. Gewiss mit einem Augenzwinkern – schließlich ist sie selbst Musikerin (und auf diesem Album am Piano ebenfalls dabei).
Und Carlos‘ Freundin (und spätere Frau) Deborah: „Ich hörte ‚Song Of The Wind‘ immer und immer wieder und versuchte zu ergründen, welche Gitarre Carlos und welche Neal Schon spielte. Es fühlte sich an, als würde ich fliegen, als sie sich mit ihren Soli abwechselten. Die Musik schwebte mit Schichten aus Rhythmus und Melodie, wie ich sie noch nie zuvor gehört hatte“.
Für mich ist dieser Song ein zeitloses Meisterwerk, bei dem man jedes Instrument einzeln genießen kann und der nie langweilig wird, weil es darin so viel zu entdecken gibt. Am besten entfaltet er sich, wenn man ihn im Anschluss an die vier Titel davor hört. „Eternal Caravan Of Reincarnation“, „Waves Within“, „Look Up (To See What’s Coming Down“, „Just In Time To See The Sun“ und „Song Of The Wind“ fließen nahtlos ineinander und schaffen eine Stimmung, in der das Lied des Windes einfach nur verzaubert …
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