Dienstag, 8. März 2022

The Butterfield Blues Band – East-West (1966)

Die Butterfield Blues Band prägte Santana in deren Anfangszeit entscheidend. Mindestens Carlos Santana und Michael Carabello waren große Fans des Ensembles mit Paul Butterfield, Michael Bloomfield, Elvin Bishop, Jerome Arnold, Billy Davenport und Mark Naftalin. Als sie Anfang 1967 einen Namen für ihre eigene Band brauchten, nannten sie sich Santana Blues Band – in Anlehnung an die Butterfield Blues Band. Erst im Juni 1968 wurde der Name auf Santana gekürzt.


Auf „East-West“, dem zweiten Album der Butterfield Blues Band (1966), befindet sich als Titelstück ein ausgedehnter Jam ohne Intro und Outro. Er beginnt und endet abrupt. Dazwischen braust die Musik 13 Minuten und 10 Sekunden lang recht konturlos, doch voller Spannung und gespickt mit diversen Soli vor sich hin. Dieser Song hatte enormen Einfluss auf die Rockmusik – und auf Santana. Er öffnete die Tür für ausschweifende Improvisationen, die sich unter Rockmusikern der Westküste zunehmender Beliebtheit erfreuten und zu wichtigen Elementen der psychedelischen Musik
 wurden.


Frühe Liveaufnahmen von Santana folgen dem Muster von „East-West“, wie auf „Live At The Fillmore 1968“ überdeutlich zu hören. Bei Konzerten funktionierte das wunderbar. Ein Song konnte problemlos 30 Minuten dauern. „Jingo“ kam immerhin auf 9:38.


Als schließlich Plattenaufnahmen anstanden, wurde den Musikern gesagt, dass sie dafür nicht Musik brauchen, sondern Songs. Sie mussten ihre Titel plattentauglich kürzen und arrangieren, wobei Bill Graham und Alberto Gianquinto ihnen halfen. Aber sie lernten schnell. Auf ihrem Debütalbum ist beispielsweise „Jingo“ auf 4:21 komprimiert. Die ersten Sporen jedoch verdiente Santana sich mit Endlosjams im Stil von „East-West“.

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