Dienstag, 4. Oktober 2022

Floating Points, Pharoah Sanders & The London Symphony Orchestra – Promises (2021)

Floating Points (bürgerlich Sam Shepherd) ist ein britischer Musikproduzent und Musiker. Pharoah Sanders war ein amerikanischer Jazz-Saxophonist. The London Symphony Orchestra ist eine englische Bigband mit vielen Streichinstrumenten, die hier zum Einsatz kommen. „Promises“ wurde 2019 und 2020 aufgenommen. Das Album erschien am 26. März 2021.


Sam Shepherd hat die Musik geschrieben. Eigentlich sind es zwei kurze Notenfolgen – beinahe Akkorde, die mit Variationen die ganze Zeit über im Wechsel erklingen. Shepherd spielt sie auf Synthesizer, Klavier und Hapsicord. So geht es über neun verträumte Songs, die ineinanderfließen und „Movement 1“ bis „Movement 9“ heißen. Den bisweilen kaum hörbaren Klangteppich liefern die Violinen, Violas, Celli und Kontrabässe aus London. Pharoah Sanders setzt mit seinem Tenorsaxophon gefühlvolle, aber meist ruhige Akzente und summt zwischendurch auch nur. Das ist wunderbare Musik zum Entspannen.

Pharoah Sanders spielte Mitte der Sechzigerjahre schon mit John Coltrane und später mit Alice Coltrane, Leon Thomas, McCoy Tyner und vielen anderen. Auf Soloalben wie „Karma“ (1969) und „Thembi“ (1971) drifteten einzelne Songs immer wieder in wilde Free-Jazz-Passagen, bevor sie irgendwann zurück in melodisches Fahrwasser fanden. Auf „Promises“ bleibt Sanders einfach nur melodisch …

„Promises“ ist sein letztes Studioalbum. Pharoah Sanders starb am 24. September 2022 im Alter von 81 Jahren. Er „war in den 60er-Jahren eine der Schlüsselfiguren in der Avantgarde-Phase des Modern Jazz. Gemeinsam mit John Coltrane hatte er die ersten Formen des Free Jazz entwickelt. Sanders galt als einer der Begründer des Ethno-Jazz, wobei er den Islam und die spirituellen Traditionen Afrikas oft in seine Arbeiten einbezog und zum Thema seiner Musik machte“, heißt es in einem Nachruf bei Deutschlandfunk Kultur.


Auf „Karma“ befindet sich der gemeinsam mit Leon Thomas geschriebene und mehr als halbstündige Song „The Creator Has A Master Plan“, den Santana mit Leon Thomas 1973 live in Japan aufnahm und der 2017 endlich auf der Complete Edition von „Lotus“ veröffentlicht wurde.

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