Dienstag, 6. April 2021

Die vermutlich ältesten Aufnahmen eines Santana-Musikers

In jungen Jahren – damals noch in Kuba – verschwendet der 1924 geborene Armando Peraza keinen Gedanken daran, Musiker zu werden. Er ist Sportler und spielt Baseball. Doch das Schicksal hat eigene Pläne. Und so kommt es manchmal anders, als man denkt – vor allem, wenn man ziemlich spontan eine verrückte Idee hat … oder vielleicht einfach seiner inneren Stimme folgt.

Der Bruder eines Freundes heißt Alberto Ruiz. Ruiz leitet ein Ensemble namens Conjunto Kubavana. „Dann traf ich Alberto auf der Straße und er meinte, ‚Ich suche einen Congaspieler.‘ Ich sagte ‚Ich kann Congas spielen.‘ Ich ging los, kaufte mir für sechs Dollar eine Conga und fing an zu üben. Damals war das eine der besten Bands in Kuba und ich spielte Conga mit ihnen. So ging das ungefähr sechs oder sieben Monate, dann lief mir ein Kerl über den Weg, den sie Patato nannten. Er spielt heute mit Tito Puente und hat schon mit vielen Leuten gespielt. Patato und ich spielten zusammen. Wir waren die richtige Kombination. So lernten wir, Congas zu spielen. Ich hatte keinen Lehrer – ich hab‘ mir das selbst beigebracht. Ich ging an verschiedene Orte und spielte und so lernte ich“ (Armando Peraza – in: Modern Drummer, October 1982, S. 13).

Carlos „Patato“ Valdés wird ebenfalls einer der ganz großen Meister an den Congas.


Das Conjunto Kubavana wird 1937 von Alberto Ruiz gegründet. Von ihm existieren Aufnahmen aus den Jahren 1944 bis 1947 mit Armando und „Patato“. Dies dürften wohl die ältesten Tondokumente eines Santana-Musikers sein, während Carlos Santana, Michael Carabello, Gregg Rolie und David Brown 1947 gerade erst das Licht der Welt erblicken. Bei dem heißen „Rumba En El Patio“ liefert Armando in der letzten Minute ein hörenswertes Solo an den Bongos ab. Das gleichnamige Album aus dem Jahr 1994 ist (für einen akzeptablen Preis) nicht mehr zu kriegen. Der Song ist aber auch auf der Begleit-CD zum Buch „Buena Vista. Die Musik Kubas“ von Maya Roy (Palmyra, 2000) enthalten.

„Ich habe so meinen eigenen Stil entwickelt, eigentlich war ich einer der Revolutionäre auf diesem Instrument. Sehr viele Leute haben mich anfänglich kritisiert, aber dann begannen sie, wie ich zu spielen“ (Armando Peraza – in drums&percussion, August 1983, S. 29 f).

Ungefähr 1947 wandert Armando in die USA aus, wo er mit namhaften Musikern spielt und sich zu einem der angesehensten und bedeutendsten Perkussionisten entwickelt.

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