Dienstag, 15. März 2011

Abraxas Pool – Abraxas Pool (1997)

Santana ist im Fillmore groß geworden, gefördert vom Freund und langjährigen Manager Bill Graham. Das ursprüngliche Fillmore in San Francisco schloss jedoch im Sommer 1971, um an einem anderen Standort als Fillmore West neu aufzumachen. In New York hatte Graham außerdem das Fillmore East gegründet. Das letzte Konzert im Original-Fillmore ging am 4. Juli 1971 über die Bühne. Auszüge sind auf dem Album "The Last Days Of Fillmore" zu hören, darunter auch zwei Songs von Santana.

Der komplette Auftritt von Santana ist auf CD 2 der Legacy Edition von "Santana 3" zu hören. Es war nicht nur der letzte Tag im Fillmore, sondern auch das letzte Konzert dieser Santana-Formation, die sich wenig später auflöste.



Umso erfreulicher ist, dass fast die gleiche Crew 1997 erneut zusammen kam, um unter dem Namen Abraxas Pool das gleichnamige und wirklich tolle, sehr nach den alten Santana klingende Album zu produzieren: Gregg Rolie (Gesang und Keyboards), Michael Shrieve (Schlagzeug), Michael Carabello (Congas), Jose "Chepito" Areas (Timbales) und Neal Schon (Gitarre). Es fehlen lediglich der schwer kranke Bassist David Brown (ersetzt durch Alphonso Johnson) – und Carlos Santana.

Genießen wir diese Musik, die im erdigen, fetten Sound vor sich hin groovt. Da erinnert "Baila Mi Cha-Cha" an "Guajira", "Guajirona" an "Oye Como Va", "Don't Give Up" zitiert das "Jingo"-Intro und das Percussion-Feuerwerk "Ya Llego" ist ein zweites "El Nicoya". Und dann folgt auch noch das echte "Jingo", hier dem afrikanischen Stil seines Urhebers Babatunde Olatunji nachempfunden. "Szabo" ist eine verträumte Ballade, eine Hommage an Gabor Szabo. Und in den restlichen Songs hört man immer wieder echte oder gefühlte Zitate aus alten Santana-Titeln und fragt sich, woher man sie kennt. Aber es ist teilweise eher das Feeling, welches einfach passt und begeistert. Und mit der satten Hammondorgel von Gregg Rolie fühle ich als Santana-Fan mich wie zu Hause.

Natürlich fehlt die Gitarre von Carlos. Neal Schons Spiel ist aggressiver, wie seit jeher. Aber das ist okay. Wenn Carlos noch dabei gewesen wäre, hätten wir es ja nicht mit dem Abraxas Pool zu tun gehabt, sondern mit Santana selbst. Ein kleiner Unterschied darf also ruhig sein. Doch er ist wirklich sehr klein.

Und gelegentlich muss ich auch an Journey denken, wo Neal Schon und Gregg Rolie ebenfalls gemeinsam spielten. Das ist freilich eine andere Geschichte ...

Fazit: Wer die alten Santana-Alben mag, kann auf "Abraxas Pool" keinesfalls verzichten.

1 Kommentar: