Samstag, 15. April 2023

Stomu Yamashta‘s Go – The Go Sessions (2 CDs 2005)

1976 versammelte der japanische Perkussionist, Keyboardspieler und Komponist Stomu Yamashta einige renommierte Musiker um sich für ein experimentelles Projekt, welches das asiatische Brettspiel Go zum Thema haben sollte. Heraus kam eine internationale Supergroup mit Yamashta selbst, Steve Winwood (Blind Faith, Traffic), Michael Shrieve (Santana), Al Di Meola (Chick Corea & Return To Forever), Klaus Schulze (Tangerine Dream, Ash Ra Tempel) und anderen. Sie produzierten drei Alben: „Go“ (1976), „Live from Paris“ (1976) und „Go Too“ (1977). 2005 veröffentlichte das australische Label Raven Records – und nur dieses – alle drei Alben auf einer Doppel-CD mit dem Titel „The (Complete) Go Sessions“.


Auf „Go“ hören wir einen bunten Mix aus getragenen Keyboard- und Synthesizer-Passagen, rockigen und funkigen Songs. Manchmal dominiert die Stimme von Steve Winwood, dann legt Al Di Meola ein Gitarrensolo hin oder Michael Shrieve donnert mit seinem Schlagzeug dazwischen. Auch Bass, Violine, Congas und Bläser tauchen gelegentlich auf.


Die Liner Notes zu „Go“ verraten uns, dass auf diesem Konzeptalbum eine Geschichte erzählt wird, die kurioserweise mit dem ersten Song der zweiten Seite (der LP – also mit „Space Requiem“) beginnt und mit dem letzten Song der ersten Seite („Space Theme“) endet. Von der Musik her ist die vorgefundene Reihenfolge jedoch schlüssig.

„Live from Paris“ gerät deutlich rockiger als „Go“. Es enthält weitgehend dieselben Stücke, nur stimmt hier deren Reihenfolge ungefähr mit der erzählten Geschichte überein, indem erst die zweite und dann die erste Seite von „Go“ gespielt wird. Der Titel „Windspin“ ersetzt „Space Theme“ und zitiert mittendrin (CD 1, Track 3, ab 8:00) eine markante Stelle aus dem von Michael Shrieve geschriebenen „Every Step of the Way“ – vergleiche die Versionen auf den Santana-Alben „Caravanserai“ (ab 2:06) oder „Lotus“ (ab 2:58).


Bei „Go Too“ ist Steve Winwood leider nicht mehr dabei. Die Stimmen von Linda Lewis und Jeff Roden können seine nicht ersetzen. Das Album fällt souliger aus und kann insgesamt mit den ersten beiden nicht ganz mithalten, wie ich finde.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen