Vorzüge der neuen digitalen Technik mussten dem Musikfreund auf der Plattenhülle zunächst umständlich erklärt werden – heute kann man darüber schmunzeln: „Dieses Album wurde DIGITAL aufgenommen. Einfach ausgedrückt wird die Musik nicht mit herkömmlichen Magnetbändern aufgezeichnet. Sie wird zunächst in einen numerischen (digitalen) Code umgewandelt, und dieser Code wird auf Band festgehalten. Das Ergebnis ist eine erhöhte Klarheit, die Vermeidung von Bandgeräuschen und Zischen, Gleichlaufschwankungen und anderen Verzerrungen. Um die Digitalaufnahmen sauber auf der Schallplatte zu reproduzieren, entschieden wir uns für ein Album mit vier kürzeren Seiten, statt die Musik auf eine zweiseitige LP zu quetschen. Dies erlaubt uns, das erweiterte Übertragungsverhalten und die Klarheit der Digitalaufnahmen bestmöglich zu nutzen“, schrieb Produzent David Rubinson. Der damalige Fan fand das zwar im Prinzip großartig, verstand aber nicht ganz, was digital eigentlich sollte, zumal LPs sowieso nur analog abgespielt werden können.
Aber sie kamen.
Wer jetzt denkt, dass die angefertigten Digitalbänder beste Voraussetzungen für die spätere CD-Produktion boten, weil keine Digitalisierung mehr erforderlich war, irrt. Denn als es soweit war, gab es kein Abspielgerät mehr für die existierenden Originalbänder. Die wenige Jahre zuvor noch neueste und teuerste Technik war schon wieder hoffnungslos veraltet. 1989 sucht CBS öffentlich nach einer passenden Bandmaschine. Vermutlich ohne Erfolg. Warum sonst sollte auf der CD „Digitally mastered analog recording“ stehen?